Eine Ode an die Herzen Palästinas

Es regnet. Ich stehe mit einem menschengroßen Rucksack vor der israelischen Sperranlage, direkt am Checkpoint zwischen Israel und der besetzten palästinensischen Westbank. Mitten auf der Straße, zwischen 10.000 hupenden Autos, LKW’s, Soldaten und Lautsprecherdurchsagen in einer Sprache, die ich nicht verstehe. Wie ich dort gelandet bin? Das ist eine andere Geschichte. Tatsache ist: Ich habe wirklich nicht den Hauch einer Ahnung wo ich bin, geschweige denn wie ich nach Ramallah komme. Ich bin übermüdet, hungrig, zittrig. Ich bin die zu Leib gewordene Definition von Überforderung.

Vom Anfang und Ende der Einsamkeit

Lange Zeit war ich überzeugt davon, dass man Freund:innen einfach hat – die werden einem schon im Kindergarten wie Sand an den Strand gespült und bleiben dann auch für immer da liegen. Plot Twist: Weder Strände noch Freundschaften funktionieren so. Und es gibt Phasen im Leben, da ist man plötzlich nicht mehr auf jede Party eingeladen – und deswegen noch lange kein:e sozial inkompetente:r Einzelgänger:in. 

Was bleibt, ist die Veränderung

Ich bin vor etwas mehr als einem Jahr nach Köln gezogen, habe ein neues Studium und einen neuen Job angefangen, sehe meine besten Freund:innen aus Berlin viel zu selten, habe einen unfassbar tollen neuen Freundeskreis in Köln gefunden, lebe jetzt in einer WG, in der es auch schon Wechsel gab und nicht mehr mit meinem Freund zusammen, sehe meine Familie viel häufiger als früher,  habe mich nach acht Jahren von meinem Freund getrennt, habe mit fünf unfassbar tollen Frauen einen Blog gestartet und trotzdem: Irgendwie hat sich nichts verändert.